- NADINE WAGNER - Fitnessökonomin (i.A.) / Trainerin
EULE ODER NACHTIGALL?

Der perfekte Zeitpunkt für ein Lauftraining zur Leistungssteigerung ist ein immer wiederkehrendes Thema. Unser individueller Biorhythmus entscheidet, wann wir unsere tägliche Höchstform erreichen, verantwortlich dafür ist der sogenannte suprachiasmatische Nucleus (Teil des Hypothalamus), der durch die Ausschüttung von Melanin unseren zirkadianen Rhythmus entscheidend beeinflusst.
Menschen unterscheiden sich hinsichtlich der gefühlten besten Leistungsfähigkeit meist recht stark. Im Volksmund wird zwischen Eule und Nachtigall unterschieden, also den echten Frühaufstehern, die morgens problemlos sehr früh frisch und fit in den Tag starten können und den Nachtschwärmern, die ihren subjektiven Höhepunkt der Leistung gegen Abend fühlen und gleichzeitig morgens länger brauchen, um in die Gänge zu kommen.
Generell ist es immer von Vorteil, sich nach diesen körpereigenen Vorgaben zu halten. Wer jedoch wettkampftechnisch seine innere Uhr umstellen möchte, kann dies durch kontinuierliches Verlegen der Trainingseinheiten auf die geplante Wettkampfzeit machen und somit den subjektiv empfundenen Leistungshöhepunkt beliebig verschieben.
Dauerhaft ist ein Training gegen den eigenen Biorhythmus jedoch nicht zu empfehlen, da man laut Medizinern Krankheiten und psychische Probleme riskiert.
Generell sollte man die Mittagszeit meiden, da der Körper den Fokus auf die Verdauung richtet und damit nicht genug Sauerstoff in die Blutbahnen gelangt, um die Muskulatur ausreichend zu versorgen. Somit rückt das Erreichen eines gewünschten Leistungshöhepunkts auch in weite Ferne.
21.00 Uhr abends gilt als zeitliche Grenze, die im Rahmen eines normalen Arbeitsalltags möglichst nicht überschritten werden sollte, da der Körper zu dieser Zeit vermehrt Melatonin ausschüttet und in den Status ERHOLUNG erreichen möchte. Durch ein Training stört man diesen Vorgang und aktiviert den Körper erneut; die benötigte Regerationsphase kann komplett aussetzen.